Tagesablauf

Kindergarten
Von außen gesehen läuft bei uns ein Kindergartentag wie der andere ab. Und doch hat jeder Tag sein eigenes Gepräge. Die Planung unserer täglichen Arbeit mit den Kindern ist ganz an das Jahreszeitengeschehen in der Natur und die christlichen Jahresfeste gebunden.

… der Tag beginnt
Der Kindergartentag beginnt mit der Freispielzeit im jeweiligen Gruppenbereich. In diesem Zeitraum gehen die Kinder vor allem ihren eigenen Ideen nach. Allein oder in Grüppchen spielen sie auf vielerlei Art:

  • Es werden Häuser, Autos und Schiffe mit Ständern, Brettern, Tüchern gebaut
  • Rollenspiele wie Zirkus, Geburtstagsfeier, Krankenhaus mit Tüchern und gestrickten Bändern
  • aus Steinen, Muscheln, Rinden und anderen Naturmaterialien entstehen Landschaften,
    in denen mit Püppchen und Tieren kleine Geschichten gespielt werden
  • Malen mit Buntstiften und Wachsblöckchen

Manchmal findet ein Kind seine Freude auch dabei, wenn es die anderen in ihrem Tun „nur“ beobachtet.
Während dieser ersten Freispielzeit bereitet die Erzieherin zunächst das Frühstück zu wobei die Kinder immer Helfer*innen sein können. (je nach Wochentag kann man da Äpfel reiben, Getreidekörner zu Flocken quetschen, Brötchen formen oder wenn eines der Kinder Geburtstag hat, natürlich beim Kuchenbacken helfen).

…nach der ersten Freispielzeit
Etwa gegen 9.30 Uhr wird die Aufräumzeit eingeleitet, und wenn alle Spielmaterialien wieder an ihrem angestammten Platz liegen und die Tische für das Frühstück gedeckt sind, folgt nun ein „geführter“ Teil. Wir sammeln uns im Morgenkreis um unseren „Jahreszeitentisch“ herum und begrüßen mit einem kleinen Ritual den neuen Tag.

Mein Herz ist wie die Welt so groß,
hat alles lieb, lässt nichts mehr los.
Mein Herz in jeder Blume wohnt,
in Baum und Vogel, Sonn’ und Mond
(anonym)

Der Reigen
Es folgt der rhythmisch-musikalische Teil, das Reigenspiel. Hierbei werden Verse, Reime und Lieder mit dem Thema der Jahreszeit gemeinsam gesungen, gesprochen und durch Gesten und Bewegung im Raum gespielt und dargestellt

Frühstück
Nach dem Reigen nehmen wir um ca. 10.15 Uhr das gemeinsame Frühstück ein. Als Getränke reichen wir Kräutertee, Wasser und zu besonderen Anlässen Fruchtsaftschorle oder selbst angesetzten Holundersirup. Wir beginnen das Frühstück mit einem kleinen Gebet und beenden es mit einem gemeinsamen Dank.

Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht,
liebe Sonne, liebe Erde,
euer nie vergessen werde.
(Christian Morgenstern)

Freispielzeit im Garten
Danach geht es – bei fast jedem Wetter – hinaus in den Garten. Die Kinder können hier mit verschiedenen Materialien wie z. B. Bällen, Springseilen und Stelzen spielen oder auch auf Bäume klettern und Buden mit Decken und Bauseilen bauen. Auch unsere Lagerstellen mit großen Steinen und Holzstücken bieten immer wieder neu Anregungen für Spielideen. Es gibt aber auch Helfer*innen z. B. beim Laubharken und Unkraut jäten.

Nach der Freispielzeit draußen
Nach der Draußen-Spielzeit gegen 12.00 Uhr tritt vor dem Mittagessen wieder das sammelnde Element in den Vordergrund; die Kinder sitzen in einem gemütlichen Kreis im Gruppenraum und hören eine von der Erzieherin erzählte Geschichte oder sehen ein Puppenspiel.

Mittagessen und Mittagsruhe
Gegen 12.30 Uhr nehmen wir in ähnlicher Weise wie beim Frühstück, das Mittag aus unserer hauseigenen Vollwertküche ein. Nach dem Mittagessen halten die Kinder ca. eine Stunde bis 14.00 Uhr Mittagsruhe.
Wir halten eine Ruhephase zum Kraftschöpfen im turbulenten Tagesgeschehen für alle Kinder als sehr wichtig.

Ausklang des Tages
Am Nachmittag gibt es noch ein kleines Kaffeetrinken, und, wenn möglich, geht es danach ab ca. 15.00 Uhr bis zum Abholen hinaus in den Garten

 

Kleinkindgruppen
Der geregelte Ablauf eines Tages gibt auch den kleinen Kindern Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung. Freies Spiel wechselt sich ab mit Phasen, in denen die Kinder geführt werden. So entsteht ein natürlicher Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe, Einzel- und Gruppenspiel.

Die Kinder werden morgens nach dem Eintreffen liebevoll von ihrer GruppenerzieherIn begrüßt und die Eltern werden nach einem kurzen Tür- und Angelgespräch verabschiedet. Das Frühstück wird in den jeweiligen Gruppen vorbereitet und die Kinder können dabei mithelfen und zusehen, oder ins Freispiel eintauchen. Je nach Alter sieht dieses Spiel verschieden aus: Körbe mit Kastanien und Astscheiben werden immer wieder ausgeschüttet und eingeräumt, Holzautos über den Boden geschoben und sortiert, das Kletterdreieck wird überwunden und das Rutschbrett ausprobiert oder kleine Püppchen umsorgt und andere wollen noch auf dem Schoß gehalten oder getragen werden.

Gegen 8.45 Uhr findet das gemeinsame Frühstück statt. Wenn alle gesättigt sind, schließt sich der Besuch des Badezimmers an: Hände und Gesicht waschen, Windeln wechseln, Toilette oder Töpfchen…

Bei fast jedem Wetter findet die nun folgende zweite Freispielzeit im Garten statt. Die Kleinkindgruppen haben einen eigenen, abgetrennten Gartenbereich, in dem sie sich in aller Ruhe ausprobieren können, beim Spiel in den Sandkästen, es gibt kleine Spielhäuschen, Baumstämme zum Klettern und Balancieren, Büsche zum Verstecken und vieles mehr. Die Kinder aller drei Kleinkindgruppen begegnen sich auf natürliche Art im Garten, dort haben sie die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, können sich aber auch zurückziehen.

Gegen elf Uhr ziehen die Kinder und ErzieherInnen wieder in die Innenräume des Kindergartens, wo schon ein leckerer Duft Appetit auf das nahende Mittagessen macht. Vorher werden im Badezimmer die Hände gewaschen und pflegerische Dinge erledigt. Nach dem Essen und Zähneputzen geht es -satt und müde von einem aufregenden Vormittag – ins Bettchen für eine erholsame Mittagsruhe. Jedes Kind hat seine eigene Schlafstätte, in der oft schon das Kuscheltier, der Nuckel oder die Kuscheldecke wartet.

Kurz vor 14 Uhr beginnt wieder das Leben im Gruppenraum: Alle Kinder werden nach und nach wach und finden sich nach dem Besuch des Badezimmers zum Wickeln, Anziehen usw. am gedeckten Vespertisch ein. Nach einer gemeinsamen Stärkung folgt eine weitere Freispielzeit drinnen oder draußen, bis die Eltern kommen und es nach Hause geht …