Kindergarten
Die Art des Lernens im Vorschulalter unterscheidet sich grundsätzlich von der im Schulalter. Kindergartenkinder eignen sich ihr Wissen weniger durch zielorientierte Prozesse an sondern lernen nachhaltiger durch das Miterleben vielfältiger und nachvollziehbarer Handlungen und Abläufe.
Das Selbst-Tun, Selbst-Erleben und Selbst-Anfassen steht im Vordergrund – deshalb sehen die Kinder ihre Kindergärtnerinnen, während der Freispielzeit mit einer Arbeit beschäftigt, die im Ablauf logisch und durchschaubar ist und in sinnvollem Zusammenhang mit dem Kindergartenleben steht. Die Kinder können hier entweder mithelfen oder mit den bereitstehenden Materialien nach ihren Vorstellungen tätig werden.
Das freie Spiel ist das Hauptlernfeld der Kindergartenkinder. Hier können sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen verarbeiten. Sie Kinder erwerben und üben Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Geschicklichkeit, Ausdauer, Konzentration und Geduld, können ihre Fantasie und Kreativität entfalten und lernen unbewusst erste Weltgesetze kennen, wenn sie mit verschiedenen Materialien umgehen – Das Fundament für das spätere Leben wird erbaut.
Die Spielmaterialien sind möglichst freilassend und wenig festgelegt in ihrer Funktion, wodurch sie einen großen Gestaltungsrahmen bieten, und Fantasievermögen der Kinder ansprechen.
Reigen, Fingerspiele & Geschichten treten ergänzend zu den Freispielzeiten als geführten Teile des Tages auf. Finger- und Reigenspiele, Lieder und Geschichten entwickeln die sprachlichen und motorischen Fähigkeiten, erweitern die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer, regen die Fantasie und somit wieder das Freispiel an. Auch wird durch diese ein gesunder Wechsel zwischen freiem und angeleitetem Tun geschaffen.
Rhythmus im Tages-, Wochen-, und Jahresablauf ist ebenfalls ein wichtiger Bestanteil des Kindergartens. Die Kinder finden darin innere Sicherheit und Geborgenheit. Die Geschichten, Lieder und Verse sind immer über einen längeren Zeitraum hinweg die Gleichen und gehören zu den bestimmten Jahreszeiten.
Kleinkindbereich
„Lass mir Zeit, es selbst zu tun“
(Emmi Pikler)
… und so ist es in unseren Kleinkindgruppen „Sonne“, „Mond“ und „Sterne“
Jede Kleinkindgruppe hat ihren Raum mit integriertem Schlafbereich, eine kleine Küchenecke, ein kleines Bad und eine eigene Garderobe. Dadurch entstanden Bereiche, die eine familiäre Atmosphäre schaffen. In jeder Gruppe betreuen 2 Erzieherinnen gemeinsam mit einer/m Helfer/in 7 Kinder im Alter von 1,5 – 3 Jahren. Die Kinder haben eine feste Bezugsperson (Erzieherin der jeweiligen Gruppe), die sie über den Tag begleitet.
Der geregelte und strukturierte Tagesablauf gibt den Kindern Orientierung und Sicherheit. Kleine Fingerspiele, Lieder oder Puppenspiele fügen sich in den Ablauf ein. Auch kleine geführte Aktivitäten haben ihren Platz, allerdings etwas begrenzter, da uns die wirklich freie Spielzeit, die freie Entfaltung und Phantasie sehr am Herzen liegen. Die Kinder machen im Spiel Erfahrungen, die für ihre soziale, geistige und sprachliche Entwicklung von großer Bedeutung sind. Die Intensität der geführten Aktivitäten, wie z.B. Wasserfarben malen, kneten, backen oder andere Dinge, richten sich wiederum sehr nach dem Altersdurchschnitt in der Gruppe. Großen Wert legen wir auch auf die tägliche, ausgiebige Bewegung an der frischen Luft, möglichst bei jedem Wetter.
Seit einiger Zeit gibt es auch eine kleine Eurythmie – Zeit, worüber wir sehr glücklich sind.
Wir legen viel Wert auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern. Da die Eltern einen großen Teil der im Gruppenalltag vollzogenen Entwicklungsschritte nicht miterleben können und andererseits wir uns auch in das häusliche Umfeld des Kindes einfühlen möchten, damit sich das Kind auch angenommen und verstanden fühlen kann, sind uns regelmäßige Gespräche mit den Eltern sehr wichtig.
Bevor ein Kind in die Kleinkindgruppe aufgenommen wird, findet ein persönliches Aufnahmegespräch mit den Eltern des Kindes statt, worin Besonderheiten des Kindes besprochen werden und die individuelle Gestaltung der Eingewöhnungszeit.